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Z Audiol 2014; 53 (1) 15-22 - Anne Fabian / Katharina Diederichs / Barbara Friese / Annerose Keilman Drucken

Applicability of TROG-D in children with hearing impairment

 

Verwendbarkeit des TROG-D bei Kindern mit Hörstörung

 

Anne Fabian 1, Katharina Diederichs 2, Barbara Friese 1, Annerose Keilmann 1
1 Schwerpunkt Kommunikationsstörungen der HNO-Klinik der Universitätsmedizin Mainz
2 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, Abteilung fĂĽr Neurologie und Klinische Neurophysiologie
 
Abstract | Children with hearing impairment often also have language development disorders. We therefore investigated whether the TROG-D (Fox 2006) that is normally intended for use with children who have normacusis to assess how well they understand grammatical structures can also be used in children with hearing impairment. Furthermore, we wanted to learn whether the degree of the hearing impairment or type of treatment has an impact on the ability to understand language. The study included 143 children with hearing impairment who had already been fitted with hearing aids and/or cochlea implants and showed good results in terms of speech recognition. TROG-D was used to evaluate their receptive grammatical abilities. As additional parameters, 63 of the children tested were assessed in terms of their ability to remember sequences of senseless syllables (Mottier 1951) and numerals (repeat numbers from the K-ABC, Melchers and PreuĂź 1991). The tests proved to be successful with nearly all of the children showing that the TROG-D can be used in children who suffer from hearing impairment. Overall, extremely heterogeneous test results were observed. Children with more severe hearing losses had poorer test results with the TROG-D. The correlation between the test results suggests that the hearing memory span indeed has an impact on the results achieved with TROG-D.

Keywords: children with hearing impairment, TROG-D, speech recognition, language comprehension
 
Zusammenfassung |  Kinder mit Hörstörung zeigen häufiger Sprachentwicklungsstörungen. Daher sollte untersucht werden, ob die Anwendung des fĂĽr Kinder mit Normakusis normierten TROG-D (Fox 2006) zur ĂśberprĂĽfung des Verständnisses grammatischer Strukturen auch bei Kindern mit einer Hörstörung sinnvoll ist. Des Weiteren sollte geklärt werden, ob ein Einfluss des Grades der Schwerhörigkeit oder der Art der Versorgung auf die Sprachverständnisleistungen besteht. 143 schwerhörige Kinder, die bereits mit Hörgerät(en) und/oder Cochlea-Implantat(en) versorgt waren und gute Sprachverstehensleistungen zeigten, wurden eingeschlossen. Das Sprachverständnis wurde mittels des TROG-D untersucht. Als weitere Parameter wurden bei 63 der getesteten Kinder zusätzlich die Hörgedächtnisspanne fĂĽr sinnlose Silben (Mottier 1951) und Zahlwörter (Zahlennachsprechen aus der K-ABC, Melchers und PreuĂź 1991) bestimmt. Die Untersuchungen gelangen bei nahezu allen Kindern, was zeigt, dass der TROG-D bei Kindern mit Hörstörung grundsätzlich angewendet werden kann. Insgesamt zeigten sich stark heterogene Testergebnisse. Kinder mit ausgeprägterem Hörverlust erzielten schlechtere Testergebnisse im TROG-D. Die Korrelation der Testergebnisse untereinander lässt einen Einfluss der Hörgedächtnisspanne auf Ergebnisse im TROG-D vermuten.

Schlüsselwörter: Kinder mit Hörstörung, TROG-D, Sprachverstehen, Sprachverständnis
 
 
Z Audiol 2014; 53 (1) 6-14 - NĂĽsse / Gablenz / Holube Drucken

Measurement uncertainly of the pure tone audiometry in HĂ–RStAt: Influence of acoustical measurement condition an occlusion impairment

 

Messunsicherheit der Tonaudiometrie in der Studie HĂ–RSTAT: Einfluss von akustischen Messbedingungen und Okklusion

 

Theresa NĂĽsse, Petra von Gablenz, Inga Holube
 Institut fĂĽr Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg, Deutschland

Abstract | Acoustic signals can be masked by background noise. Therefore, it is necessary to create optimal conditions for pure tone audiometry. The investigations of the HĂ–RSTAT study took place in offices and few times in living rooms. In order to avoid interference from ambient noise, a closed headphone (HDA 200, Sennheiser) and commercial earplugs (EAR Classic Soft III, 3M) were used during audiometry. In addition, the ambient noise level was monitored by measuring the noise level in 1/3 octave bands and a subjective evaluation by the examiner. This study examines to what extent the pure-tone audiometric data are influenced by the environmental conditions and the use of hearing protectors during bone-conduction testing. For this purpose, the attenuation of the ear plugs used was determined by subjects who received instructions for the insertion of the plugs similar to those of the participants in the HĂ–RSTAT study. The attenuation values obtained are, on average, about 10 dB lower than those in the data sheet of the manufacturer, indicating a reduced damping effect in the actual application compared with the optimal laboratory conditions. Similar results have been obtained by Joseph et al. (2007) which showed training to have a significant effect on real-ear attenuation. The comparison of the collected data with the normative maximum levels of ambient sound provided an uncertainty of +5 dB due to ambient noise for the air conduction thresholds at 250 and 500 Hz. Thresholds at higher frequencies above 500 Hz are liable to an uncertainty of +2 dB due to ambient noise. For the evaluation of the bone-conduction thresholds the attenuation of the earplugs was added to the normative maximum ambient levels. The uncertainty of +5 dB due to ambient noise is provided in bone-conduction thresholds as well at 500 and 1000 Hz. For higher frequencies an uncertainty of +2 dB is realistic. In some exceptional cases the measured noise levels exceeded the normative values in general. A total of 23 audiograms were consequently excluded from further evaluation of HĂ–RSTAT. The occlusion effect was examined in a further series of measurements by bone-conduction audiometry. The results of this investigation show threshold improvements with hearing protection at frequencies lower than 2000 Hz and slight degradation for higher frequencies, which was also observed by Stenfelt and Reinfeldt (2007). The results of the bone-conduction audiometry from HĂ–RSTAT were corrected frequency-dependent for this effect, namely by +10 dB at 500 and 1000 Hz as well as by -5 dB at 4000 and 6000 Hz.

Keywords: pure tone audiometry, testing conditions, occlusion effect, ear plugs, HĂ–RSTAT
 
Zusammenfassung |  Akustische Signale können durch Störschall verdeckt werden. Daher ist es fĂĽr tonaudiometrische Messungen notwendig, möglichst optimale akustische Bedingungen zu schaffen. Die Höruntersuchungen der Studie HĂ–RSTAT fanden in BĂĽro- und zum geringen Teil in Wohnräumen statt. Um Störungen durch Umgebungsgeräusche zu vermeiden, wurden ein geschlossener Kopfhörer (HDA 200, Sennheiser) und handelsĂĽbliche Gehörschutzstöpsel (E.A.R. Classic Soft III, 3M) während der Luft- bzw. Knochenleitungsaudiometrie verwendet. Zusätzlich wurde der Umgebungsschallpegel durch eine Terzpegelmessung und die subjektive Bewertung des Untersuchers kontrolliert. In diesem Beitrag wird nun gezeigt, inwieweit die tonaudiometrischen Daten durch die Messumgebung und die Verwendung der GehörschĂĽtzer während der Knochenleitungsmessung beeinflusst werden. Dazu wurde zunächst die Schalldämmung der verwendeten Gehörschutzstöpsel mit Probanden bestimmt, die eine vergleichbare Einweisung fĂĽr das Einsetzen der Stöpsel erhielten wie die Studienteilnehmer bei HĂ–RSTAT. Die ermittelten Schalldämmwerte sind im Mittel ca. 10dB geringer als die Angaben im Datenblatt des Herstellers. Dies legt eine verminderte Dämmwirkung in der tatsächlichen Anwendung im Vergleich mit der optimalen Laborsituation nahe. Der Vergleich der gemessenen Umgebungsschallpegel mit den normativ vorgegebenen Höchstwerten ergab, dass sich die zusätzliche Messunsicherheit durch Störschall fĂĽr die Luftleitungshörschwellen bei 250 und 500Hz auf +5dB beläuft. Bei darĂĽber liegenden Frequenzen erhöht sich die Messunsicherheit durch den Störschalleinfluss lediglich um +2dB. Um auch fĂĽr die Knochenleitungsaudiometrie eine Aussage treffen zu können, wurde die ermittelte Schalldämmung zu den maximal zulässigen Umgebungspegeln nach Norm addiert. Es zeigt sich auch hier, dass die Messunsicherheit durch Störschall bei tiefen Frequenzen (500 und 1000Hz) höher ist als bei den darĂĽber liegenden. Insgesamt wurde aufgrund eines zu starken Störschalleinflusses eine geringe Anzahl, nämlich 23 Audiogramme, aus der weiteren Auswertung von HĂ–RSTAT ausgeschlossen. Zudem kommt es durch den Ohrverschluss zu einem Okklusionseffekt, der in einer weiteren Messreihe per Knochenleitungsaudiometrie untersucht wurde. Dabei ergaben sich Schwellenverbesserungen mit Gehörschutz bei Frequenzen tiefer als 2000Hz und leichte Verschlechterungen fĂĽr darĂĽber liegende Frequenzen, welche auch von Stenfelt und Reinfeldt (2007) beobachtet wurden. Die Ergebnisse der Knochenleitungsaudiometrie aus HĂ–RSTAT wurden im Hinblick auf diesen Effekt frequenzabhängig korrigiert,nämlich um +10dB bei 500 und 1000Hz sowie um -5dB bei 4000 und 6000 Hz.

Schlüsselwörter: Tonaudiometrie, Untersuchungsbedingungen, Okklusionseffekt, Gehörschutz, HÖRSTAT
 
 
Z Audiol 2013; 52 (4) 139-147 -MĂĽller / Schmidt / Reetz / Mir-Salim Drucken

A new recording system for intraoperative electrically evoked stapedius reflex registration

 

Ein neues Verfahren zur intraoperativen Registrierung des elektrisch evozierten Stapediusreflexes

 

Alexander MĂĽller 1, Tobias Schmidt 2, Edgar Reetz 3, Parwis Mir-Salim 1
1 HörZentrum Berlin (HZB), VIVANTES Klinikum im Friedrichshain, Deutschland
2 Fachgebiet Biomechatronik, Technische Universität Ilmenau, Deutschland
3 Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Technische Universität Ilmenau, Deutschland

Abstract | The auditory reflex protects the inner ear from excessive noise exposure, but also can help to fit a cochlear implant properly. Several studies have shown that the electrically evoked stapedius reflex threshold (eSRT) is a suitable predictor for the upper dynamic range (comfortable level). Especially in non-cooperative patients these measurement provide more and additional information about the loudness level, which is mandatory for correct fitting. During cochlear implant surgery, the posterior tympanotomy is prepared that the stapedius muscle tendon can be seen. After electrical stimulation the cochlear nerve a contraction of stapedius muscle results. The movement of the stapedius muscle can be observed by the surgeon. A high resolution monitor allows the observation of this reflex by the audiologist. We performed conventional eSRT measurements. The intraoperative findings were recorded digitally in high definition quality. The application of efficient algorithms, such as those used in quality control and industrial image processing are possible. In our study an objective method for electrically evoked stapedius threshold registration was evaluated. Especially the capture of very small contractions was investigated. The results of an exemplary evaluation in one cochlear implant patient are reported here. We could demonstrate that the offline detection of eSRT using digital image processing is possible. The results and a suitable and robust procedure of »computer vision« are presented. An automatic real-time implementation for the intraoperative cochlear implant diagnostics is planned to be realized in the medium term.

Keywords: cochlear implant, intraoperative measures, eSRT, stapedius muscle reflex, medical image processing
 
Zusammenfassung |  Die Messung der Nachweisschwelle des elektrisch ausgelösten Stapediusreflex (eSRT = electrically evoked stapedius reflex threshold) kann dazu beitragen, das Cochlea-Implantat (CI) in seiner Funktion anzupassen. In zahlreichen Arbeiten wurde gezeigt, dass die eSRT fĂĽr die Wahl als Obergrenze der elektrischen Stimulation, die eine gerade noch angenehme Lautheit hervorruft, geeignet ist. Die Auslöseschwelle fĂĽr diesen Reflex – die Bestimmung kann während der CI-Operation unter visueller Kontrolle ĂĽber das Operationsmikroskop durch den Operateur erfolgen – kann somit als erste Näherung fĂĽr die obere Grenze der elektrischen Stimulation angesehen werden. Dabei kann das Operationsfeld oftmals auf dem Monitor eines Videotowers beobachtet werden. Jedoch ist die visuelle Registrierung durch den Operateur oder Audiologen fehleranfällig. In der minimalinvasiven Chirurgie finden Kamera- bzw. Videosysteme in HD-Qualität zunehmende Verbreitung. Dies ermöglicht die Aufnahme hochauflösender Videosequenzen und die Anwendung leistungsfähiger Algorithmen, die in der Qualitätssicherung und industriellen Bildverarbeitung bereits genutzt werden. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Entwicklung eines optischen Verfahrens zur intraoperativen Stapediusreflexbestimmung mit dem Ziel, eine berĂĽhrungsfreie Messung des ipsilateralen ungekreuzten Reflexes und die Detektion bereits kleiner und visuell schwer erkennbarer Stapediuskontraktionen zu ermöglichen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden während einer Cochlea-Implantation einer Patientin elektrisch evozierte Stapediusreflexe im Bereich zwischen Schwelle und Sättigung visuell bestimmt und szenenoptimierte Videoaufzeichnungen des Operationssitus erstellt. Die Ergebnisse der exemplarischen Videoauswertung zur Detektion der Stapediusreflexe durch den Einsatz geeigneter Bildverarbeitungsalgorithmen werden vorgestellt (Offline-Analyse). Mittelfristig ist die Realisierung eines Online-Bildverarbeitungssystems als automatisierter Funktionstest fĂĽr die intraoperative Cochlea-Implantat-Diagnostik geplant.

Schlüsselwörter: Cochlea-Implantat, eSRT, Stapediusreflex, intraoperative Messung, medizinische Bildverarbeitung
 
 
Z Audiol 2013; 52 (3) 107-113 - Fischer / Junius / Legarth Drucken

Sensory Profiling – a method for improving sound quality of hearing aids

 

Sensorisches Profiling – eine Methode zur Verbesserung der Klangqualität von Hörgeräten

 

Rosa-Linde Fischer*, Dirk Junius*, Søren Vase Legarth+

*Audiological Research Group, Siemens Audiology Solutions,  GebbertstraĂźe 125, 91058 Erlangen, Germany + DELTA SenseLab, Venlighedsvey 4, 2970  Hørsholm, Denmark

Abstract | In this study, the method of sensory  profiling was used to  assess  the  sound  quality of hearing aids. Eight different  hearing aids  were evaluated by 16 mild-to-moderately  hearing  impaired listeners in  sound  scenarios which reflect  a realistic spectrum of demanding listening situations. For each hearing aid, preference ratings were obtained and compared to consensus attribute ratings  with regard to sound  quality. The results  help  to  identify the  attributes that have the highest  impact on  the  preference rating for each of the different sound scenarios.
 
Keywords: sensory profiling, sound  quality,  hearing  aids
 
Zusammenfassung | Die Akzeptanz von Hörgeräten wird neben  der  Verbesserung  der Sprachverständlichkeit durch deren Klangqualität bestimmt. Diese  Annahme wird  durch die  Ergebnisse  einer  Befragung  von  Hörgeräteträgern  (Kochkin  2005) unterstĂĽtzt, die  zeigt, dass  die Zufriedenheit mit den  Hörgeräten  hoch  mit  Klangqualitätseigenschaften  des Hörgerätes, wie  NatĂĽrlichkeit, Klarheit und Klangtreue korreliert. Das Thema Sprachqualität  wurde in den  vergangenen  Jahren vor  allem  durch  die  Forschung  im  Telekommunikationsbereich  vorangetrieben. Die unmittelbare Ăśbertragung dieses Wissens  auf  die  Hörgeräteentwicklung  ist jedoch  schwierig,  da sich  so wohl  die Nutzer  als  auch die Endgeräte unterscheiden. Hörgeräte sind hochgradig nicht-lineare Geräte,  die den  individuellen  Hörverlust  des Nutzers  ausgleichen  sollen. Die  Klangqualität eines Hörgerätes muss somit anderen und  vielfältigeren Anforderungen  als  denen  des  in  der Telekommunikation untersuchten  durchschnittlich gesunden Gehörs gerecht  werden. Ein fĂĽr  die Hörgeräteentwicklung  neuartiger  Ansatz  fĂĽr  die  Bestimmung  der  Klangqualität  ist  das sensorische  Profiling.  Bei  diesem Ansatz werden Präferenzurteile mit  der sensorischen Beschreibung  von Hörgeräten  verbunden, um sowohl die  Ausprägung als auch  eine BegrĂĽndung des Klangqualitätsurteils zu erhalten. Die hier beschriebene Studie wurde  vom DELTA SenseLab  in  Hørsholm,  Dänemark,  durchgefĂĽhrt. Acht  verschiedene  Premium-Hörgeräte wurden paarweise mit der jeweiligen herstellereigenen Anpassformel an  den  N3-Hörverlust,  einen  milden  bis  moderaten schrägabfallenden Hörverlust, angepasst.  Zusätzlich wurde das herstellereigene  Musikprogramm  in  die  Hörgeräte  programmiert. Mit diesen Hörgeräten wurden  binaurale Kunstkopfaufnahmen  in  verschiedenen  Sprach-  und Störgeräuschsituationen  und  von MusikstĂĽcken gemacht. Diese Aufnahmen  wurden den Versuchspersonen  aus dem N3-Hörverlust-Probandenpool  von  DELTA  zur  Beurteilung  vorgespielt. Im ersten Schritt wurden die Präferenzurteile fĂĽr die  Hörgeräteaufnahmen  anhand eines  Verfahrens zum multiplen Stimulusvergleich erfasst. Im zweiten Teil der Studie  wurden die Hörgeräteaufnahmen  anhand  gemeinsam entwickelter  Attribute  hinsichtlich  ihrer  Klangeigenschaften bewertet. Dies geschah fĂĽr vier repräsentative Klangbeispiele aus  ähnlich  bewerteten  akustischen Situationen  (modulierte  Geräusche,  Sprache in Ruhe, Musik, Alltagsgeräusche  mit unangenehm lauten  Störgeräuschen). Die  endgĂĽltigen  Attribute, auf denen  die  Beschreibung  erfolgte, waren: Bass, Höhen, NatĂĽrlichkeit, Nachhall, Dynamik, Detailreichtum und  Lautheit. In  einer  abschlieĂźenden  Analyse  wurden  die  Präferenzurteile und die faktoranalytische Auswertung der Attributbeschreibungen verbunden. Die Bewertungen wurden  anhand  von Varianzanalysen mit  den  Faktoren  Assessor (Versuchsperson),  System  (Hörgerät) und Sample (Klangbeispiel) auf statistische  Signifikanz untersucht.  FĂĽr  die Präferenzurteile  erwies  sich  der  Assessor-Effekt  als  signifikant.  Dies  bedeutet, dass die Versuchspersonen Unterschiede im Gebrauch der  Präferenzskala aufwiesen.  Dies  ist  selbst  bei  trainierten  Versuchspersonen  ein  bekannter Effekt bei solchen Experimenten.  Da die Größe  dieses Effekts im Vergleich  zum  ebenfalls signifikanten System- und  Sample-Effekt  gering  ausfällt, kann trotzdem auf eine  generelle Validität der Bewertungen  geschlossen werden. DarĂĽber hinaus waren  auch  die  Wechselwirkungen  zwischen Assessor  x System und System  x Sample signifikant.  Insgesamt  ist  das  Zustandekommen  der Präferenzurteile fĂĽr  Hörgeräte  als  komplexes  Zusammenspiel zwischen Klangbeispielen  und Hörgeräten  anzusehen. Dieses kann anhand der  Betrachtung  einzelner  Bewertungen im Detail aufgelöst werden (vgl. Abbildung 2). FĂĽr  die Bewertung anhand der  Attribute zeigten  sich ebenfalls  statistisch  signifikante  Effekte  fĂĽr die untersuchten  Hörgeräte und Klangbeispiele, sowie den Assessor-Effekt und deren zweifacher Wechselwirkungen. Daraus  lässt sich schlussfolgern,  dass  die  Attribut-Bewertungen ebenso wie die Präferenzbewertung in einem vielschichtigen Zusammenhang  stehen.  Dieser kann  im  nachfolgend  beschriebenen  Präferenzmapping  weiter aufgelöst  werden In  diesem letzten Schritt wurde die faktoranalytische Auswertung der Attribute mit  den  Präferenzurteilen kombiniert,  um  so eine  Aussage ĂĽber den Zusammenhang zwischen Präferenzurteilen und der  Ausprägung  von  Klangattributen  ableiten  und damit nĂĽtzliche  Informationen  zum bevorzugten Klang von Hörgeräten liefern zu können. Die Ergebnisse zeigten, dass fĂĽr die Klangqualität  von Hörgeräten  eine  hohe Präferenz  insbesondere  durch  die NatĂĽrlichkeit des  Klangs erreicht werden kann. Ausgeprägte  Bewertungen fĂĽr  Höhen,  Lautheit,  Dynamik  und  Nachhall  hatten hingegen  einen  negativen Einfluss auf die  Präferenz. DarĂĽber hinaus unterschieden sich die Präferenzbewertungen  fĂĽr  die Hörgeräte  zwischen den  akustischen Situationen. Die  Kenntnis situationsspezifisch relevanter Attribute kann die Entwicklung von  Hörprogrammen unterstĂĽtzen.

SchlĂĽsselwörter: Otoakustische  Emissionen,  Luftleitung, Knochenleitung,  Kalibrierung
 
 
Z Audiol 2013; 52 (3) 96-106 - Zebian / Kandzia / Janssen / Hensel / Fedtke Drucken

Otoacoustic emissions stimulated by bone conduction – a review

 

Otoakustische Emissionen stimuliert ĂĽber 
Knochenleitung – eine Übersicht

 

Makram Zebian 1, Florian Kandzia 2, Thomas Janssen 3, Johannes Hensel 1, Thomas Fedtke 1

1 Physikalisch-Technische Bundesanstalt  (PTB),  Braunschweig, Germany
2 PATH medical GmbH, Germering,  Germany
3 Hals-Nasen-Ohrenklinik, Technische Universität  MĂĽnchen, Munich,  Germany

Abstract | Otoacoustic emissions  (OAEs)  are commonly evoked  by  air  conduction (AC) through one or more  miniature loudspeakers  embedded  in an  OAE probe. To date, only a  few  studies have  dealt  with  the bone-conduction (BC) stimulation of OAEs. The aim of this review  is to give a summary  on the main  literature concerning this  topic  and to  outline  the  advantages  as well as the limitations  of this alternative stimulation of OAEs. Generally,  both distortion product otoacoustic  emissions  (DPOAEs)  and  transient evoked otoacoustic emissions (TEOAEs) can be stimulated by BC, showing properties similar to AC-OAEs. One practical advantage of BC is that miniaturized microphone probes (without the need of the probe loudspeakers)  can  be  constructed,  which  is  be neficial for  small  ear  canals,  e.g., in newborns. Since the BC stimulus reaches both cochleae simultaneously,  binaural  BC-OAE measurements are also  possible. Clinically, BC-OAEs are expected to be less sensitive than AC-OAEs to conductive hearing loss,  since  the  BC  stimulus  reaches  the  cochlea unimpeded  by  a  possible middle-ear disorder and only the reverse OAE transmission is  affected by  the  latter. Hence,  the presence  of  BC-OAEs  amid a  lack of AC-OAEs signalizes a middle-ear dysfunction. Concerning the  calibration of  the stimuli,  BC  provides some  advantages  over AC,  especially for DPOAEs. BC stimulation avoids errors caused (i) by ear-canal standing  waves, since the  BC stimuli bypass  the  ear canal, and (ii) by evanescent  waves, since  the  bone vibrators (e.g., on the  forehead or behind the ear)  are  spatially  separated  from  the probe  microphone  (in the  ear).  In the case  of DPOAEs, a concurrent AC/BC stimulation can also  be  achieved by presenting one  tone  via  AC and  the  other via BC. When  using  this combined stimulation, one may benefit from swapping the acoustic signal  paths and  repeating the DPOAEs measurement  in the  same  in-situ position of  the probe  to validate the stimulus calibration at the cochlea. Whereas  further investigations  are required  to  establish  BC-OAEs as  a standardized objective tool in the clinical diagnosis, BC stimulation already provides an alternative approach, with  the stimulitaking  a direct path towards the  cochlea. Hence,it may be employed complementarily to  AC  stimulation, opening  up  various  possibilities  from  the  verification  of ear-canal probe calibration to the potential differential diagnosis of conductive  hearing disorders by means of OAEs.

Keywords: otoacoustic emissions,  air  conduction, bone  conduction, calibration
 
Zusammenfassung | Otoakustische  Emissionen  (OAE)  werden ĂĽblicherweise  mit einem  oder  mehreren in eine OAE-Sonde eingebauten Miniaturlautsprechern  ĂĽber Luftleitung  (air  conduction:  AC)  evoziert.  Bislang  haben  sich nur  wenige  Studien der OAE-Stimulation ĂĽber Knochenleitung (bone conduction: BC) gewidmet. Ziel  dieses  Ăśbersichtsartikels  ist  es, eine  Zusammenfassung der aktuell in der Literatur vorhandenen Studien ĂĽber  diese Stimulationsart  zu geben  und  auf deren Vorteile  und  Grenzen einzugehen.  Prinzipiell zeigen sowohl die distorsionsproduzierten otoakustischen Emissionen  (DPOAE)  als auch  die  transient  evozierten otoakustischen  Emissionen (TEOAE) ähnliche Eigenschaften wie  die AC-OAE. Die BC-Stimulation  erlaubt den  Einsatz  miniaturisierter Mikrofonsonden  (ohne Lautsprecher),  was insbesondere fĂĽr kleinere  Gehörgänge,  beispielsweise von  Neugeborenen, vorteilhaft ist.  Klinisch  ist es  durchaus  zu  erwarten, dass  diese  Stimulation weniger von Schallleitungsstörungen beeinflusst  wird, weil die BC-Stimuli die Cochlea von Mittelohrproblemen  unbeeinflusst  erreichen  und  nur  die rĂĽckwärts laufende OAE von Letzterem betroffen ist. Sind  beispielsweise  BC-OAE  vorhanden,  aber keine AC-OAE,  deutet  dies  auf eine  Mittelohrproblematik hin. Die BC-Stimulation hat  einige Vorteile  gegenĂĽber  der AC-Stimulation, insbesondere im  Hinblick  auf  die  Stimuluskalibrierung  fĂĽr DPOAE. Die BC-Stimulation (i) umgeht  die  aufgrund  stehender  Wellen im  Gehörgang entstehenden Kalibrierfehler,  und (ii)  eliminiert  wegen  der örtlichen Trennung der  Knochenleitungshörer (z.  B. hinter  dem  Ohr oder auf der Stirn) und des  OAE-Sondenmikrofons (im Ohr) die Nahfeldeffekte. FĂĽr DPOAE ist auch eine gleichzeitige  Stimulation möglich, bei  der  jeweils ein  Ton ĂĽber AC und der  andere  ĂĽber BC  dargeboten werden. Diese kombinierte AC/BC-Stimulation erlaubt  das Vertauschen der  akustischen  Ăśbertragungswege  und  eine Wiederholung  der DPOAE-Messung in derselben In-situ-Position der  Sonde. Diese  Eigenschaft kann  zur  Validierung  der  Stimuluskalibrierung  am Innenohr  verwendet  werden.  Während  weiterfĂĽhrende Studien notwendig sind, um die BC-OAE als  eine  standardisierte objektive Methode in  der  klinischen  Diagnostik  zu etablieren, stellt diese Stimulationsart bereits jetzt eine Alternative  dar, bei der  die  Stimuli  ĂĽber  einen  direkten Weg zur  Cochlea  gelangen.  Die  BC-Stimulation  könnte komplementär zur  AC-Stimulation eingesetzt  werden und  eröffnet  vielfältige Möglichkeiten,  von der Verifikation  der  Gehörgangssondenkalibrierung  bis hin zur Differentialdiagnose von Schallleitungsstörungen  mittels  OAE.

SchlĂĽsselwörter: Otoakustische  Emissionen,  Luftleitung, Knochenleitung,  Kalibrierung
 
 
Z Audiol 2013; 52 (2) 61-96 - Hoth Drucken

The slope of the discrimination function as universal measure for the comparison of methods devoted to the objective threshold determination

 

Die Steigung der Diskriminationsfunktion als universelles MaĂź zur Beurteilung der GĂĽte von Methoden der objektiven Schwellenbestimmung

 

Sebastian Hoth

Universitäts-HNO-Klinik, Heidelberg

Abstract | Background: The determination of the threshold of hearing using the auditory evoked potentials is primarily based on the visual or automatic recognition of the response. The transition from the stimulus level range below to above threshold is characterized in that the probability of the occurrence of a response increases from zero to unity. Thus, the threshold can be regarded as a quantity which is of fundamentally statistical nature; this raises the question whether statistical concepts can be useful in the comparative evaluation of different methods. Material and Methods: Auditory evoked potentials with three methods (ABR with click stimulus, CERA with tone pulse of 1000Hz and 500 Hz ASSR) were measured with high resolution in twelve subjects in the vicinity of the response threshold. Depending on whether or not a response could be identified, each individual record contributed either 0 or 1 to the sequence of numbers which characterizes the series of measure cords. From these discrete jump functions, the threshold is determined and averaged over all subjects after normalization (»individual threshold level« ITL) and subsumed in 3-dB-groups (ABR and CERA) or 6-dB-groups (ASSR). The resulting curve reflects the probability for the occurrence of a response as a function of threshold related stimulus level. The grand average data obtained for each of the three methods were fitted with a Boltzmann function (weighted least squares fit), and the slope of the resulting curve at its inflection point was determined.Results: The slope at the inflection point of the discrimination function was 28.3 percent/dB for the ABR, 13.7percent/dB for CERA and 6.1 percent/dB for the ASSR, the values for the width of the threshold transition (increase of probability from 27 percent to 73 percent) were 0.9, 2.0 and 4.1dB, respectively. These results are not presented in order to score the above mentioned methods but merely as examples for the quality measure defined and tested here.Conclusion: The slope of the discrimination function is a measure of the accuracy of the method and can therefore be used as a universal benchmark for comparing different methods. In contrast to other approaches, this comparison scale is not affected by the variability of other audiometric measures and their susceptibility to the influence of factors related to the subjects. It therefore makes sense to characterize the quality of an objective hearing test by the method-specific discrimination function measured in small dB-steps in the stimulus level range around the response threshold.

Keywords: Objective audiometry; Auditory evoked potentials; Response threshold; logistic function; method ranking
 
Zusammenfassung | Hintergrund: Die Bestimmung der Hörschwelle mit Hilfe der akustisch evozierten Potenziale beruht primär auf der visuellen oder maschinellen Erkennung der Reizantwort. Der Übergang vom unter- zum überschwelligen Reizpegelbereich ist dadurch gekennzeichnet,dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Reizantwort von Null auf Eins ansteigt. Somit ist die Schwelle ein fundamental statistischer Begriff; es erhebt sich die Frage, ob die konsequente Beachtung der statistischen Natur bei der vergleichenden Bewertung verschiedener Methoden vorteilhaft umgesetzt werden kann. Material und Methode: An zwölf Probanden wurden akustisch evozierte Potenziale mit drei Methoden (BERA mit Klickreiz, CERA mit Tonpuls 1000 Hz und ASSR bei 500Hz) in der nahen Umgebung der Reizantwortschwelle mit hoher Auflösung gemessen. Je nachdem, ob eine Reizantwort identifiziert werden konnte, trug jede Einzelmessung mit 0 oder 1 zu einer die Messreihe charakterisierenden Zahlenfolge bei. Aus dieser diskreten Sprungfunktion wurde die Schwelle bestimmt und nach Normierung der Schwelle (»individual threshold level« ITL) und Zusammenfassung der Werte in 3-dB-Gruppen (BERA und CERA) beziehungsweise 6-dB-Gruppen (ASSR) die über alle Probanden gemittelte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Reizantwort in Abhängigkeit vom schwellenbezogenen Pegel ausgewertet. An die so gewonnenen Daten wurde für jede der drei Methoden eine Boltzmann-Funktion angepasst (least squares fit) und die Steigung im Wendepunkt der resultierenden Kurve bestimmt. Ergebnisse: Die Steigung im Wendepunkt der Diskriminationsfunktion betrug 28.3 Prozent/dB für die BERA, 13.7 Prozent/dB für die CERA und 6.1 Prozent/dB für die ASSR; für die zur Steigung reziprok proportionalen Breite des Schwellenübergangs (Anstieg von 27 Prozent auf 73 Prozent) ergaben sich die Werte 0.9dB, 2.0dB und 4.1dB. Diese Ergebnisse werden nicht als Bewertung der angewendeten Methoden, sondern lediglich als Beispiele für das hier definierte und erprobte Gütemaß vorgestellt. Schlussfolgerung: Die Steigung der Diskriminationsfunktion ist ein Maß für die Genauigkeit der verwendeten Methode und kann somit als universeller Maßstab für den Vergleich verschiedener Methoden verwendet werden. Im Gegensatz zu anderen Ansätzen ist dieser Vergleichsmaßstab von der Variabilität und Störanfälligkeit anderer audiometrischer Maße unabhängig. Es bietet sich daher an, die Qualität einer objektiven Hörprüfung durch die in Schwellennähe mit hoher Pegelauflösung gemessene methodenspezifische Diskriminationsfunktion zu charakterisieren.

Schlüsselwörter: Objektive Audiometrie; Akustisch evozierte Potenziale; Reizantwortschwelle; Diskriminationsfunktion; Methodenvergleich
 
 
Z Audiol 2013; 52 (2) 52-60 - Hintermair / Sandweg Drucken

Self-esteem in children with a cochlear implant

A questionnaire study on the relationship between self-esteem, communicative competence and behavior problems in 10- to 15-year-old cochlear implanted children


 

SelbstwertgefĂĽhl von cochlea-implantierten Kindern

Eine Fragebogenstudie zum Zusammenhang von Selbstwertgefühl, kommunikativer Kompetenz und Verhaltensauffälligkeiten bei 10- bis 15-jährigen cochlea-implantierten Kindern

 

Manfred Hintermair und Jenny Sandweg

Pädagogische Hochschule Heidelberg, Deutschland

Abstract | In a study, 65 children with cochlear implants (CI) between the ages of ten and 15 years were interviewed about their self-esteem. Additional information on children’s development was obtained from children’s caregivers. The children interviewed represent a linguistically privileged sample as approximately another 25 percent of potential participants could not fill in the questionnaire because of language barriers. In comparison with the standardization sample data with hearing students, the children of the presented study have an age-appropriate global self-esteem. Regarding to important self-esteem domains, the cochlear implanted children have higher scores than the hearing children on the school domain, whereas for the family domain and the leisure domain there are no differences between the two groups. The results are related to the type of school, as well as to the communication skills of children. The children from schools for deaf and hard of hearing, as well as the children who use sign language, have a significantly lower self-esteem in the family and leisure domains. Children with a lower self-esteem show more behavior problems, and this relationship is mainly determined by the self-esteem related to school experiences. A multiple regression analysis performed indicates in relation to the development of behavior problems only a minor role of the children’s communicative competence. It is significant that age at hearing loss onset, age of implantation and years of cochlear implant use play no role in the level of children’s self-esteem. Restrictions of the validity of the study and educational implications are discussed.

Keywords: self-esteem; cochlear implant; communicative competence; behavior problems
 
Zusammenfassung | In einer Studie wurden 65 Kinder mit Cochlea-Implantat (CI) im Alter zwischen zehn und 15 Jahren zu ihrem Selbstwertgefühl befragt sowie von Bezugspersonen zusätzliche Informationen zur Entwicklung der Kinder eingeholt. Die befragten Kinder stellen eine sprachlich privilegierte Stichprobe dar, da circa weitere 25 Prozent potenzieller Teilnehmer aufgrund sprachlicher Barrieren den Fragebogen zum Selbstwertgefühl nicht bearbeiten konnten. Es zeigt sich im Vergleich mit den Normierungsdaten einer hörenden Stichprobe insgesamt ein altersgemäßes, globales Selbstwertgefühl. Bereichsspezifisch erzielen die CI-Kinder im Bereich Schule höhere Werte als die hörenden Kinder, während für die Bereiche Freizeit und Familie keine Unterschiede zu beobachten sind. Die Ergebnisse stehen in Zusammenhang mit der Schulform sowie der kommunikativen Kompetenz der Kinder. Die Kinder aus Schulen für Hörgeschädigte sowie die Kinder, die vermehrt gebärdensprachlich kommunizieren, haben ein signifikant niedrigeres Selbstwertgefühl im Kontext von Familie und Freizeit. Kinder mit einem niedrigeren Selbstwertgefühl zeigen zudem vermehrt Verhaltensauffälligkeiten, wobei dieser Zusammenhang vorwiegend durch das schulische Selbstwertgefühl bestimmt ist. Eine durchgeführte Regressionsanalyse zeigt in Bezug auf die Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten lediglich einen geringfügigen Stellenwert der kommunikativen Kompetenz der Kinder. Von Bedeutung ist, dass der Zeitpunkt der Hörstörung, das Implantationsalter sowie die Jahre der CI-Nutzung keine Rolle spielen für die Höhe des Selbstwertgefühls der Kinder. Einschränkungen der Aussagekraft der Studie sowie pädagogische Implikationen werden diskutiert.

Schlüsselwörter: Selbstwertgefühl; Cochlea-Implantat; kommunikative Kompetenz; Verhaltensauffälligkeiten
 
 
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© 2023 Zeitschrift für Audiologie / Audiological Acoustics