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Z Audiol 2020; 59 (2) 50–60 – Holube/Winkler/Nolte-Holube Drucken

Modellierung und Verifizierung der Test-Retest-Reliabilität des Freiburger Einsilbertests in Ruhe mit der verallgemeinerten Binomialverteilung


Modeling and verifying the test-retest reliability of the Freiburg monosyllabic speech test in quiet with the Poisson binomial distribution

 

Inga Holube1,2, Alexandra Winkler1,2, Ralph Nolte-HolubeÂą
¹Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule, Oldenburg; ²Exzellenzcluster „Hearing4All“, Oldenburg

 

Zusammenfassung: Die Test-Retest-Reliabilität des Freiburger Einsilbertests wurde mit verschiedenen Methoden modelliert und mit Messdaten von Probanden mit und ohne Hörbeeinträchtigung verglichen. Die Methoden bauen auf den Verfahren von Thornton und Raffin sowie Altman et al. auf. Sie berücksichtigen durch die Verwendung der verallgemeinerten Binomialverteilung die Unterschiede im Wortverstehen innerhalb der Testlisten und beinhalten die Varianz der Testlisten. Die Methoden ermöglichen die Bestimmung der Grenzen für die 90 %- und 95 %-Konfidenzintervalle bei Verwendung von Testlisten mit 20 Wörtern und von Doppellisten mit 40 Wörtern. Diese Grenzen wurden durch die Messdaten bestätigt. Bei einem Sprachverstehen von 50 % sind die Konfidenzintervalle am breitesten. Dort hat für Testlisten mit 20 Wörtern das 90 %-Konfidenzintervall eine Breite von ±20 % bzw. ±6,0 dB und das 95 %-Konfidenzintervall eine Breite von ±25 % bzw. ±7,4 dB. Für die Hörgeräte-Anpasspraxis bedeutet dies, dass erst Unterschiede, die diese Spanne übersteigen, als signifikant unterschiedlich gewertet werden können.

Stichwörter: Freiburger Einsilbertest, Sprachverstehen, Binomialverteilung, Test-Retest-Reliabilität, Konfidenz

 

Abstract: The test-retest reliability of the Freiburg monosyllabic speech test was modeled using different methods. The results were compared to measurements from listeners with and without hearing impairment. The methods are based on the models of Thornton and Raffin as well as Altman et al.. Both papers took into account differences in word recognition within the test lists by applying the Poisson binomial distribution and included the variance of the test-list results. The methods allow calculating the bounds of the 90% and 95% confidence intervals when using test lists with 20 words and double lists with 40 words. The data in the current report confirm these bounds. The confidence intervals are broadest for speech recognition scores of 50%. At this score and for test lists with 20 words, the 90% confidence interval has a width of ±20%, corresponding to ±6.0 dB, and the 95% confidence interval has a width of ±25%, corresponding to ±7.4 dB. Thus when evaluating hearing-aid fittings, only differences exceeding this range can be regarded as significantly different.

 

Keywords: Freiburg monosyllabic test, speech intelligibility, binomial distribution, test-retest reliability, confidence


*  Online Erstveröffentlichung im GMS Z Audiol (Audiol Acoust). doi: 10.3205/zaud000007

 
Z Audiol 2020; 59 (1) 6–13 – Holube/Hoffmann/von Gablenz Drucken

Versorgung mit Hörgeräten in Nord- und Süddeutschland*


Hearing-aid adoption in Northern and Southern Germany

 

Inga Holube¹, Eckhard Hoffmann², Petra von Gablenz¹
¹Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule und Exzellenzcluster „Hearing4All“, Oldenburg, Deutschland; ²Kempten, Deutschland

 

Zusammenfassung: Zur Angabe der Prävalenz von Schwerhörigkeit wird international häufig das Kriterium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet, jedoch auch andere Prävalenzkriterien kommen zum Einsatz. Aus dieser Prävalenz und der Anzahl der Hörgeräteversorgungen kann die Versorgungsrate abgeschätzt werden, die häufig als verbesserungsbedürftig angesehen wird. Um aufzuzeigen, wie sich die Wahl des Kriteriums auf die Prävalenzschätzungen auswirkt, wurden die epidemiologischen Daten zum Hörvermögen aus Oldenburg, Emden und Aalen herangezogen. Dabei basierten die Kriterien entweder auf dem Tonaudiogramm, dem Sprachverstehen im Störgeräusch oder der subjektiven Angabe von Hörschwierigkeiten. Die Ergebnisse zeigen eine starke Abhängigkeit der Versorgungsrate vom Prävalenzkriterium. Kriterien, die auf dem Sprachverstehen im Störgeräusch basieren, führen zu sehr hohen Prävalenzen und geringen Versorgungsraten. Bei altersunabhängiger Betrachtung führen sowohl die subjektive Angabe von Hörschwierigkeiten als auch das übliche WHO-Kriterium und die 4-Frequenz-Tabelle nach Röser zu einer Versorgungsrate von etwa 25 %. Eine altersabhängige Betrachtung zeigt jedoch große Unterschiede zwischen der subjektiven Angabe und den tonaudiometrischen Kriterien auf. Insgesamt sollten die Angaben zur Prävalenz von Schwerhörigkeit und zur Versorgungsrate immer das verwendete Kriterium enthalten und altersabhängig bzw. bezogen auf eine Standardpopulation betrachtet werden.

Stichwörter: Hörgerät, Hörverlust, Sprachverstehen, Prävalenz, subjektives Hörvermögen

 

Abstract: On an international level, estimates of the prevalence of hearing loss are often based on the criterion of the World Health Organization (WHO), but other criteria have also been applied. Both the prevalence of hearing loss and the number of hearing-aid fittings can be used to estimate the adoption rate, which is often regarded as being in need of improvement. To illustrate the effect of the prevalence criteria on the assessments, epidemiological data for hearing abilities in Oldenburg, Emden and Aalen were used. The criteria were either based on the pure-tone audiogram, on speech recognition in noise or on the subjective indication of hearing difficulties. The results showed a strong dependency of the adoption rate on the prevalence criterion. Criteria based on speech recognition in noise led to very high prevalence and low adoption rates. Age-independent analysis resulted in similar adoption rates of approx. 25% for subjective hearing difficulties, for the common WHO criterion and for the four-frequency-table of Röser. However, age-dependent analysis revealed large differences between the subjective indication and the criteria based on pure-tone audiometry. Overall, statements regarding the prevalence of hearing impairment and rate of hearing-aid adoption should always include the applicable criterion and should either be viewed as age-dependent or related to a standard population.

 

Keywords: hearing aid, hearing loss, speech recognition, prevalence, subjective hearing

 

*  Online Erstveröffentlichung im GMS Z Audiol (Audiol Acoust). doi: 10.3205/zaud000004

 

 
Z Audiol 2019; 58 (4) 138–147 – Liß/Kreikemeier Drucken

Data Logging – Wie zuverlässig funktioniert die Datenaufzeichnung?*


How reliable is the data logging function?

 

Linda LiĂź, Steffen Kreikemeier
Hochschule Aalen, Studiengang Hörakustik/Audiologie, Aalen, Deutschland

 

Zusammenfassung: Das Data Logging (DL) kommt in der Praxis häufig zum Einsatz, um die Aussagen der Kunden insichtlich der Tragedauer von Hörgeräten abzugleichen. Ebenfalls ist es dem Hörakustiker möglich nachzuvollziehen, wie lange und in welcher Situation der Kunde das Hörsystem getragen hat. Oftmals kommt es jedoch zu dem Fall, dass die Aufzeichnungen der Geräte von den Aussagen der Kunden abweichen. Somit stellt sich die Frage, ob und wann es zu Komplikationen in der Aufzeichnung des Trageverhaltens kommen kann. In der hier vorgestellten Studie wurden die Zuverlässigkeit des Data Loggings und die Faktoren, wie z.B. der binauralen Synchronisation, die dieses beeinträchtigen können, untersucht. Dazu wurde neben der Aufzeichnungsdauer auch die Situationserkennung für drei verschiedene Hersteller überprüft. Unter Laborbedingungen wurden zum einen akustisch definierte „Standardsituationen“ (Sprache in Ruhe, Sprache im Störgeräusch) sowie eine komplexe Situation (Sprache im Störgeräusch zusammen mit Musik) über einen Lautsprecherkreis konstruiert und anhand von 3- und 8-Stunden-Messungen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Tragedauer insgesamt sehr zuverlässig aufgezeichnet wird, die Hörumgebung hingegen je nach Situation und Hersteller besser oder schlechter erfasst wird.

Stichwörter: Data Logging, binaurale Synchronisation, Situationserkennung

 

Abstract: Data logging (DL) is used to compare the patients’ testimonials about how often and how long they used heir hearing aids to the recorded duration of daily use. In addition, the hearing aid acoustician can gather information regarding the different acoustic environments in which the patients wore their hearing aids. The hearing aid users’ statements often deviate from the information gained from DL. This raises the question of whether and when complications can occur in the recording of wearing behavior. The study described below examined the reliability of DL and the factors that can affect it. In addition to the duration of the logging, the situation detection for three different manufacturers was also investigated. Different acoustic situations were designed using eight loudspeakers while the duration of measurement was three and eight hours. The results show that the documentation of the overall wearing time is very reliable, while reliability for detecting the hearing environment depends on the situation and the manufacturer.

 

Keywords: data logging, binaural synchronization, classification

 

*  Online-Erstveröffentlichung in GMS Z Audiol (Audiol Acoust). DOI: 10.3205/zaud000003

 

 
Z Audiol 2019; 58 (3) 94–98 – Bruschke, Wu, Baumann Drucken

ISIS Neurostimulator: Erste Erfahrungen bei bi- und triphasischer elektrischer Stimulation mittels Gehörgangselektrode*


ISIS Nerostimulator: First experiences with bi- and triphasic electrical stimulation via ear canal electrode

 

Stefanie Bruschke, Pan-Pan Wu, Uwe Baumann
HNO-Universitätsklinik Frankfurt / Audiologische Akustik, Frankfurt a. M., Deutschland

 

Zusammenfassung: Im Rahmen der Voruntersuchungen fĂĽr eine Cochlea-Implantation (CI) kann der Promontorialtest zur ĂśberprĂĽfung der Funktionalität des Hörnervs eingesetzt werden. Neben den standardmäßig durchgefĂĽhrten Untersuchungen, wie beispielsweise Ton- und Sprachaudiometrie, Bildgebung, VestibularisprĂĽfung und Hirnstammaudiometrie (BERA), wird der Promontorialtest derzeit in der Regel bei speziellen Fragestellungen (sehr lange Taubheitsdauer oder andere Ursachen fĂĽr eine mögliche Schädigung des Hörnervs) durchgefĂĽhrt. Ziel der Studie ist die Evaluierung der Anwendbarkeit des frei programmierbaren ISIS Neurostimulators (inomed Medizintechnik, Emmendingen) zur DurchfĂĽhrung des Promontorialtestes bei CI-Voruntersuchungen,sowie die Untersuchung möglicher Effekte von biphasischer und triphasischer Stimulation auf die subjektive Wahrnehmung. Es wurden 29 Probanden (15 männlich, 14 weiblich) im Alter von 18 bis 86 Jahren untersucht (35 Ohren/Fälle). Es wurde eine Gehörgangselektrode (Medtronic) verwendet, die vor dem Trommelfell des Patienten in eine Kochsalzlösung gelegt wurde (Referenzelektrode Stirn). Zur Stimulation wurden sowohl biphasische als auch triphasische Pulse mit einer Folgerate von 50 Hz verwendet und ĂĽber Variation der Amplitude jeweils die Wahrnehmungsschwelle und Unbehaglichkeitsschwelle durch Angaben des Patientenbestimmt. In 10 von 35 Fällen (28,6 %) wurden keine HöreindrĂĽcke erzielt, sondern ausschlieĂźlich taktile Empfindungen. Die Ergebnisse der biphasischen und triphasischen Testbedingung zeigten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Wahrnehmungs-schwelle (Mediane bi-/triphasisch: 160/150 μA) und Unbehaglichkeitsschwelle (Mediane bi-/triphasisch: 320/315 μA). Anders als bei intracochleärer Stimulation mit triphasischen Pulsen bei CI-Trägern scheint die Pulsform keinen Einfluss auf die hier untersuchten Schwellen zu zeigen. Der ISIS Neurostimulator konnte bei allen Patienten bei CI-Voruntersuchungen angewendet werden und erweist sich nach der vorliegenden Untersuchung als geeignetes Tool zur DurchfĂĽhrung des Promontorialtestes. Ziel weiter-fĂĽhrender Studien zur Evaluation des ISIS Neurostimulator ist die Erprobung weiterer Messparameter, wie beispielsweise die Ă„nderung der Stimulationsfrequenz, sowie die DurchfĂĽhrung von E-BERA Untersuchungen.

Stichwörter: Promontorialtest, Cochlea-Implantat, Voruntersuchungen

 

Abstract: The promontory test is applied to examine the functionality of the auditory nerve as part of the preoperative examination for cochlear implantation (CI). Besides standard tests, such as pure tone and speech audiometry, imaging, vestibular tests and brainstem audiometry (BERA), the promontory test usually is applied in case of special issues (very long duration of deafness or other reasons for potential damage of the auditory nerve). The aim of the study is to evaluate the applicability of the freely programmable ISIS Neurostimulator (inomed Medizintechnik, Emmendingen) to perform the promontory test for preoperative examination for CI. Furthermore the possible effect of biphasic and triphasic pulses on the subjective perception is investigated. 29 patients (15 male, 14 female) with an age between 18 and 86 years were included in the study (35 ear/cases). An ear canal electrode (Medtronic) was positioned in saline solution in front of the eardrum (frontal reference electrode). For stimulation, biphasicand triphasic pulses with a repetition rate of 50 Hz were used. Via variation of the amplitude, the perception threshold and the uncomfortable level were determined for each pulse. In 10 out of 35 cases (28.6 %) no hearing sensation but sensations of beginningpain was documented. The comparison of thresholds with biphasic and triphasic stimulation showed no significant difference regarding the perception threshold (median bi-/triphasic: 160/150 μA) and uncomfortable level (median bi-/triphasic: 320/315 μA). In contrast to findings obtained with triphasic pulses with intracochlear stimulation, the pulse shape had no impact on thresholds. In general, the results of the study show that the ISIS Neurostimulator is applicable as device for administering electrical stimulationwith ear canal electrodes. The aim of further studies evaluating the ISIS Neurostimulator is the clinical testing of additional measuring parameters, such as variation in stimulus frequencies, as well as E-BERA tests.

 

Keywords: promontory test, cochlear implant, preoperative examination

 

*  Online-Erstveröffentlichung  in  GMS  Z  Audiol  (Audiol  Acoust).  DOI:  10.3205/zaud000002

 

 
Z Audiol 2019; 58 (2) 50–56 – Grundmann/Plotz/Radeloff/Schulze/Meis Drucken

Psychometry and test of a questionnaire tool for evaluating the patients’ Health related Quality of Life in the realm of bimodal hearing system supply


Psychometrie und Testung einer Fragebogenbatterie für die Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Bereich der bimodalen Hörsystemversorgung

 

Mareike Grundmann1,Karsten Plotz2,Andreas Radeloff3,Gisela Schulze1 and Markus Meis4, 5
1 Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, Universität Oldenburg; 2 Medizinisches Versorgungszentrum Oldenburg und Jade Hochschule Oldenburg; 3 Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Evangelischen Krankenhaus, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; 4 Hörzentrum Oldenburg GmbH, Oldenburg, Germany; 5 Excellence Centre for Hearing Research, Oldenburg, Germany

 

Abstract: The benefit assessment of hearing systems is usually carried out by determining clinically relevant para­meters, such as speech comprehension in noise. In addition to such parameters addressing efficacy, the assessment of everyday benefits by means of questionnaires on health­related quality of life (HrQoL) is of increasing relevance reflecting effectiveness over time. To assess the benefit of hearing systems over time, the questionnaires must be suitable to demonstrate sensitivity to change. Sensitivity to change was tested comparatively across a range of generic and hearing­specific questionnaires with N = 40 bimodal patients (average age M = 64.7 years), who switched from bilateral hearing aid (HA) provision to a bimodal supply (HA and cochlear implant (CI)). The subjects answered 166 items of a large questionnaire battery at four measuring time points (before implantation and three to nine months after implantation). For some of the questionnaire scales it was shown, that these were change sensitive and can be used for evidence­based evaluation in the field of CI and bimodal rehabilitation. Based on this, we selected disease­specific (e.g., HHIE [social scale], SSQ­12) as well as generic scales (e.g., GHSI [gen. subscale]) with moderate to good within effect sizes for a reduced and economic to handle test battery. This test battery seems to be suitable for prospective longitudinal studies to evaluate the patients’ benefit in everyday life to meet different regulatory recommendations.

Keywords: bimodal provision, quality of life, sensitivity to change, longitudinal study

 

Zusammenfassung: Die Nutzenbewertung von Hörsystemen erfolgt in der Regel durch die Bestimmung klinisch rele­vanter Parameter, wie z. B. des Sprachverstehens im Störgeräusch. Neben diesen Parametern zur Wirksamkeit ist die Bewertung des alltäglichen Nutzens mittels Fragebögen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HrQoL) von zunehmender Relevanz und spiegelt die Wirksamkeit im Zeitablauf wieder. Um den Nutzen von Hörsystemen im Verlauf beurteilen zu können, müssen die Fragebögen in der Lage sein, Veränderungen abzubilden. Die Änderungssensitivität wurde vergleichsweise in einer Reihe von generischen und hörspezifischen Fragebögen mit bimodal versorgten Patienten (N = 40, Durchschnittsalter = 64,7 Jahre) getestet, die von einer bilateralen Hörgeräteversorgung (HG) auf eine bimodale Versorgung (HG und Cochlea­Implantat (CI)) gewechselt sind. Die Probanden füllten die Fragebogenbatterie zu vier Messzeitpunkten aus (vor der Implantation und drei bis neun Monate nach der Implantation). Einige der getesteten Skalen zeigten sich als änderungssensitiv, sodass sie für die evidenzbasierte Evaluation im Bereich der CI und bimodalen Rehabilitation verwendet werden können. Darauf aufbauend erfolgte eine Auswahl von krank­heitsspezifischen (z. B. HHIE [Sozialskala], SSQ­12) sowie generischen Skalen (z. B. GHSI [gen. Subskala]) mit mittleren bis guten Wirkungsgraden für eine reduzierte und ökonomisch zu handhabende Testbatterie. Diese Testbatterie scheint für prospektive Längsschnittstudien geeignet zu sein, um den Nutzen für die Patienten im Alltag zu bewerten und verschiedene regulatorische Vorgaben zu erfüllen.

 

Stichwörter: bimodale Versorgung, Lebensqualität, Veränderungssensitivität, Längsschnittstudie


 
Z Audiol 2019; 58 (1) 6–15 – Paluch/Krueger/Hendrikse/Grimm/Hohmann/Meis Drucken

Towards Plausibility of Audiovisual Simulations in the Laboratory: Methods and First Results from Subjects with Normal Hearing or with Hearing Impairment


Plausibilität audiovisueller Simulationen im Labor: Methoden und erste Ergebnisse von Probanden mit normalem Hörvermögen oder mit Hörbeeinträchtigung

 

Richard Paluch1, 3, 5, Melanie Krueger1,  5, Maartje M. E. Hendrikse4, 5, Giso Grimm2, 4, 5, Volker Hohmann1, 2, 4, 5 and Markus Meis1,  5
1 Hörzentrum Oldenburg GmbH, Oldenburg, Germany; 2 HörTech gGmbH, Oldenburg, Germany; 3 Department of Social Sciences, University of Oldenburg, Oldenburg, Germany; 4 Department of Medical Physics and Acoustics, University of Oldenburg, Oldenburg, Germany; 5 Cluster of Excellence “Hearing4all”, Oldenburg, Germany

 

Abstract:This study addressed the replication of two everyday life communication conditions: an urban street and a conversation in a cafeteria, in the laboratory using virtual audiovisual environments, and compared subject experience in this audiovisual laboratory environment with the corresponding real-life condition. Experiences were assessed using questionnaires and interviews addressing relevant factors, in particular the general presence, spatial presence, involvement and realism. Data were collected with N = 21 users (51 to 72 yrs.) in two situations (street traffic and cafeteria), using two hearing aid (HA) modes (unaided and omnidirectional HA microphone mode) in seven experienced HA users (EXPU), in seven first-time HA users with hearing impairment (FTU), and in seven age-matched subjects with normal-hearing (NH). Both the questionnaire focusing on as-pects of presence and the interview responses showed that the virtual acoustic replication in the laboratory condition was eva-luated as being plausible compared to the real-life experience, whereas subjects found the visual simulation to be less plausible in terms of visual detail and the presentation of movement.

Keywords: Sense of presence, plausibility, hearing aids, hearing loss, audiovisual environments

 

Zusammenfassung: Diese Studie befasste sich mit der Replikation von zwei alltäglichen Kommunikationsbedingungen. Eine Stadtstraße und eine Unterhaltung in einer Cafeteria wurden im Labor als virtuelle audiovisuelle Umgebungen simuliert und für die Studie verwendet. Verglichen wurde die Erfahrung der Probanden in dieser audiovisuellen Laborumgebung mit entsprechenden realen Alltagsumgebungen. Die Erfahrungen wurden anhand von Fragebögen und Interviews bewertet, die relevante Faktoren, insbesondere die generelle Präsenz, räumliche Präsenz, Einbindung und Realität, berücksichtigten. Erhoben wurden die Daten in zwei Situationen (Straßenverkehr und Mensa) mit N = 21 Probanden im Alter von 51-72 Jahren in Bezug auf zwei Hörgerätemodi (HG) (unversorgt und omni-direktionaler HG-Mikrofonmodus) mit sieben erfahrenen HG-Nutzern (EXPU), sieben erstmaligen HG-Nutzern mit Hörminderung (FTU) und mit sieben gleichaltrigen Probanden mit normalem Hörvermögen (NH). Der Präsenzfragebogen und das Interviewmaterial zeigten, dass die virtuell akustische Replikation im Labor als plausibel im Vergleich zur realen Erfahrung bewertet wurde, während die visuelle Simulation in Bezug auf visuelle Details und Bewegung als weniger plausibel erlebt wurde.

 

Stichwörter: Präsenz, Plausibilität, Hörgeräte, Hörminderung, audiovisuelle Umgebungen


 
Z Audiol 2018; 57 (4) 138-147 – Winkler/Holube Drucken

Einfluss des Störgeräusches auf das Sprachverstehen von Einsilbern


Effect of noise on speech recognition of monosyllables

 

Alexandra Winkler und Inga Holube
Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule und Exzellenzcluster „Hearing4All“, Oldenburg

 

Zusammenfassung: In der Hilfsmittelrichtlinie sind die Indikationskriterien für eine Hörgeräteversorgung und deren Verifikation festgelegt. Diese Verifikation sollte im Störschall stattfinden, da insbesondere störgeräuschbehaftete Hörsituationen für Menschen mit Hörbeeinträchtigung herausfordernd sind. Als mögliches Verfahren bietet sich nach Hilfsmittelrichtlinie u.a. der Freiburger Einsilbertest an. Welches Störgeräusch und welche Lautsprecherdarbietung verwendet werden sollen, ist jedoch in der Hilfsmittelrichtlinie nicht festgelegt. Diese Studie untersuchte, inwiefern das Sprachverstehen von Probanden mit normalem Hörvermögen vom verwendeten Störgeräusch abhängt. Neben dem Freiburger Einsilbertest wurde als Vergleich der Einsilberreimtest nach von Wallenberg und Kollmeier verwendet. Als Störgeräusche wurden jeweils ein aus dem Sprachmaterial generiertes Rau-schen, das CCITT-Rauschen, das ICRA1-Rauschen und das Verdeckungsgeräusch nach DIN 60645-2 bei verschiedenen Signal-Rausch-Abständen aus der Vorne-Richtung dargeboten. Für jeden Sprachtest wurden störgeräuschabhängige Diskriminations-funktionen angepasst und der Signal-Rausch-Abstand für ein Sprachverstehen von 50 % (L50) mit dazugehöriger Steigung bestimmt. Die störgeräuschabhängigen L50-Werte unterschieden sich für jeden Sprachtest signifikant und wiesen einen Unterschied von ca. 6 dB zwischen den beiden Sprachtests auf. Die Verdeckungswirkung der verschiedenen Störgeräusche konnte nur teilweise mit dem Speech Intelligibility Index abgebildet werden. Im Vergleich zu Literaturwerten für die entsprechenden Sprachtests in Ruhe wurde eine höhere Steigung beobachtet. Aufgrund der signifikant unterschiedlichen L50-Werte wird empfohlen, die Hilfsmittelrichtlinie genauer zu formulieren, mindestens jedoch die Angabe des Störgeräusches zu fordern.

Stichwörter: Sprachaudiometrie, Freiburger Einsilbertest, Einsilberreimtest, Störgeräusch, Sprachverständlichkeits-schwelle, Speech Intelligibility Index

 

Abstract: The guidelines for hearing aid treatment include criteria for hearing aid evaluation. Since noisy situations are often very challenging for people with hearing impairment, speech recognition tests in noise are essential. Hearing aid evaluation in noise can be carried out using the Freiburg monosyllabic speech test, but information on which noise is to be applied is missing in the guidelines. Therefore, this study focused on the impact of different noise signals on monosyllabic speech recognition. The Freiburg monosyllabic speech test and the monosyllabic rhyme test of von Wallenberg and Kollmeier were used as speech tests. Speech-shaped noise that had been developed out of the speech material, CCITT, ICRA1 and a noise according to DIN 60645-2 were chosen as noise signals. Both, noise and speech signals, were presented from one loudspeaker in front of the listener at different signal-to-noise-ratios. Noise dependent discrimination functions were fitted and speech recognition thresholds for 50 % correct were estimated for both speech tests. Statistical analysis showed significant difference in speech recognition among the noises. The thresholds for the two speech tests differed by approx. 6 dB. Modelling the measurement outcomes with the Speech Intelligibility Index only partially reflected the influence of the different noises on speech recognition. Compared to literature data for speech tests in quiet, steeper discrimination functions were obtained independently of the different speech tests and noise. Due to significant differences in speech recognition thresholds, the guidelines for hearing-aid treatment should declare more precisely the test conditions or should at least demand to specify the used noise type.

 

Keywords: Speech audiometry, Freiburg monosyllabic speech test, monosyllabic rhyme test, noise, speech recog-nition threshold, Speech Intelligibility Index


 
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© 2023 Zeitschrift für Audiologie / Audiological Acoustics